Die Politik der Trump-Regierung bewirkt eine grundlegende Verschiebung des Migrationsregimes, weil sie einerseits den hegemonialen Diskurs umformt und andererseits tief in die soziale Reproduktion (nicht nur) von Migrant:innen eingreift. Dabei beschleunigen die rassistischen Angriffe auf Migrant:innen den Übergang in einen neuen Autoritarismus – und sind auch deshalb zentral für eine Agenda der Gegenwehr. In unserer Vorveröffentlichung zu Heft 39 von Sozial.Geschichte geht Serhat Karakayalı dieser Spur anhand einer Analyse der aktuellen Situation in den USA nach. Der Text findet sich hier:
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Der Ford-Streik: Das Musical
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Der Streik bei Ford in Köln ist ein wichtiges Ereignis einer emanzipatorischen Erinnerungskultur. Er wurde im August 1973, im Kontext einer allgemeinen Streikwelle, durch die Weigerung der Firma ausgelöst etwa 300 migrantische Arbeiter wiedereinzustellen, die aufgrund der langen Reise etwas zu spät aus dem Urlaub gekommen waren. Heute steht der Streik sowohl für die Erfahrung, sich endlich in der deutschen Gesellschaft artikuliert zu haben, als auch für den massiven Rassismus dieser Gesellschaft. Dies ist freilich noch immer nicht überall bekannt. Als im Mai bei Ford in Köln für einen Tag die Arbeit niedergelegt wurde, sprach etwa die IG Metall vom „ersten Streik bei Ford nach 100 Jahren“. Historischen Nachhilfeunterricht erteilt jetzt ein Musical, über das Christine Ziegler für den Blog der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt eine tolle Rezension geschrieben hat, die wir hier verlinken.
Über die Aufstände in Marokko
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Die Verhältnisse in Marokko wurden seit dem 27. September 2025 zwei Wochen lang durch eine Jugendrevolte zum Tanzen gebracht, die breite Unterstützung in der Bevölkerung fand. Unser Autor Helmut Dietrich beleuchtet die regionalen Vorläufer, die Aktionsformen und die länderübergreifende Dimension dieser Aufstände: Sie sind auf das Engste mit den Kämpfen der Migration sowie dem tausendfachen Versuch verknüpft, die Grenzen zu den spanischen Enklaven in Nordafrika zu überwinden. Der Artikel ist eine Vorveröffentlichung aus Heft 39 und kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Heft 38 ist erschienen
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Die neue Ausgabe von Sozial.Geschichte Online ist erschienen und steht auf dem Portal der Universität Duisburg-Essen zum kostenlosen Download bereit. Den Auftakt machen Andreas Fink, Markus Grieser, Kevin Heiniger und Sabine Stang, die die regionalen Heimkampagnen nach 1968 in Westdeutschland, Österreich und der Schweiz vergleichend untersuchen. Im sich anschließenden Beitrag überprüft Emiliana Armano die Aussagekraft verschiedener Ansätze aus Theorie und Praxis des Operaismus zur Analyse und Veränderung der sozialen Beziehungen im gegenwärtigen Plattformkapitalismus. Wir freuen uns zudem, den dritten und abschließenden Teil von Ahlrich Meyers Forschungen zur wirtschaftlichen Situation der jüdischen Bevölkerung in Belgien unter deutscher Besatzung veröffentlichen zu können. Von besonderer Aktualität ist der Beitrag von Karl Heinz Roth über Oskar Voss und den Arbeiterwiderstand gegen den Nazismus, in dem Roth auch auf die langen historischen Linien des Widerstands gegen Rüstungsproduktion und Militarisierung verweist. In unserer Rubrik Zeitgeschehen findet sich ein Essay von Janika Kuge und unserem Redakteur Peter Birke, die für eine kritische Sicht auf die aktuelle Migrationsdebatte plädieren, in der Ausbeutung und Rassismus als zwei Seiten einer Medaille gefasst werden. Das neue Heft enthält auch wieder eine Reihe interessanter Buchbesprechungen – von Elfriede Müller über Bittere Brunnen von Regina Scheer, von Yves Müller über Sexismus im Betrieb von Henrike Voigtländer und von Friedhelm Schütte über Rüdiger Hachtmanns umfassende Studie zum Reichsarbeitsministerium.