Félicien Faurys Studie zur Normalisierung der extremen Rechten in Frankreich

Vor dem Hintergrund des Aufstiegs der AfD ist Didier Eribons biografische Erzählung „Rückkehr nach Reims“ hierzulande viel Aufmerksamkeit zuteil geworden. Eine seiner Beobachtungen: Die Lohnabhängigen jenseits des Rheins hätten den in den letzten Jahrzehnten schwindenden gesellschaftlichen Zusammenhalt zunehmend mit einem rassistischen Alltagsverstand verarbeitet. In die gleiche analytische Kerbe schlägt eine im Mai 2024 veröffentlichte und in Frankreich viel diskutierte Studie des Soziologen und Politikwissenschaftlers Félicien Faury. In „Des électeurs ordinaires. Enquête sur la normalisation de l’extrême droite“ vertritt Faury die Ansicht, dass, wer die „politische Normalisierung“ des 2018 in Rassemblement National (RN) unbenannten Front National (FN) nachvollziehen wolle, seine „soziale Normalisierung“ verstehen müsse. Unser Autor Kolja Lindner stellt die Ergebnisse dieser Untersuchung vor und regt an, sie auch vor dem Hintergrund der hiesigen Verhältnisse zu diskutieren. Kolja Lindners Rezensionsessay ist eine Vorveröffentlichung aus Heft 37 und kann hier kostenlos heruntergeladen werden.