Akademische Freiheit verteidigen – Solidarität mit Raquel Varela

Unsere Autorin Raquel Varela wurde jüngst in der portugiesischen Wissenschaftslandschaft offen mit Falschbehauptungen angefeindet. Anonyme Anschuldigungen über ihre Veröffentlichungen stellen ihre wissenschaftliche Leistung infrage. Zu ihrer Diskreditierung werden auch ihr marxistisch geprägter Forschungshintergrund und sogar die politische Vergangenheit ihres Vaters durch Tageszeitungen wie Público herangezogen. Die Redaktion der Sozial.Geschichte Online solidarisiert sich mit Raquel Varela und ruft zu ihrer Unterstützung auf.

Unsere Autorin Raquel Varela wurde jüngst in der portugiesischen Wissenschaftslandschaft offen mit Falschbehauptungen angefeindet. Raquel Varela gehört zu den wichtigsten Intellektuellen Portugals. Sie forscht, lehrt und publiziert unter anderem zur Global Labour History, zur Geschichte der Arbeit oder zur Geschichte der sozialen Bewegungen. Viele ihrer Bücher wurden ins Deutsche, Französische und Englische übersetzt. Anonyme Anschuldigungen über ihre Veröffentlichungen stellen nun ihre wissenschaftliche Leistung infrage. Zu ihrer Diskreditierung werden auch ihr marxistisch geprägter Forschungshintergrund und sogar die politische Vergangenheit ihres Vaters durch Tageszeitungen wie Público herangezogen.

Die Redaktion der Sozial.Geschichte Online solidarisiert sich mit Raquel Varela und fordert ein Ende der Diskreditierung. Weitere Informationen zu den Angriffen und die Möglichkeit zur Solidarisierung mit Raquel Varela finden sich unter https://raquelvarelacv.wordpress.com/.

Die akademische Freiheit wird seit einiger Zeit auch in Deutschland von rechten Professor*innen instrumentalisiert, um kritische Stimmen an den Universitäten zurückzudrängen und zu diffamieren. Das beste Beispiel hierfür ist die Initiative „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“. Beklagt wird hier die Einschränkung von Forschung und Lehre durch moralische und politische Vorgaben und dem hiervon angeblich ausgehenden Konformitätsdruck. Wie wenig dies mit der gesellschaftlichen Realität tatsächlich zu tun hat, sehen wir – mit Blick auf die vorherrschende Verteilung von Posten, Macht und Einfluss – im Universitätsbetrieb wie auch außerhalb. Die Marginalisierung von dissidenten Stimmen und von Themen, die den Alltag der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung prägen, ist weiterhin Status Quo in Deutschland. Auch in diesem Sinne unterstützen wir die Initiative zur Solidarisierung mit Raquel Varela!