Gerhard Hanloser diskutiert in dieser Vorveröffentlichung zu Heft 29 das Phänomen der „Corona-Rebellen“ auf der Grundlage von deren Veröffentlichungen sowie von Beobachtungen auf Demonstrationen. Er analysiert diese Protestbewegung in drei Kategorien: politische Ideenwelt, beobachtbarer Habitus und unbewusste Motive. Mit einem Rückgriff auf die kritische Sozialpsychologie skizziert er die regressiven Triebkräfte der Proteste. Unsere Vorveröffentlichung aus Heft 29 der Sozial.Geschichte Online findet sich hier zum kostenfreien Download.
Als teilnehmender Beobachter der „Hygiene-Demos“, die im Frühjahr 2020 vor der Berliner Volksbühne stattfanden, und der überregionalen „Querdenken“-Großdemonstrationen im August 2020 in Berlin erhielt Hanloser den Eindruck, einem „schillernden Zerfall des Politischen“ beizuwohnen. Seine empirischen Beobachtungen bilden den Ausgangspunkt für eine analytische Annäherung an das Phänomen der „Corona-Rebellen“. Handelt es sich um ein mehrheitlich linkes, rechtes oder irrationalistisches Phänomen? Um hierauf eine Antwort zu geben, wertete Hanloser die Veröffentlichungen der Organisator*innen aus, die als Spiegel der Ideenwelt der Demonstrierenden gesehen werden können. Der Text ist ein Beitrag in unserer Reihe zu den Folgen der Pandemie.