Helmut Dietrich thematisiert in seinem Beitrag gegenwärtige EU-Strategien der Repression von Fluchthilfe: einerseits die humanitär begründete Kriminalisierung mutmaßlicher Bootsfahrer, denen Schleusung und Gefährdung von Menschenleben vorgeworfen wird, andererseits die Ausbildung einer Art Feindstrafrechts gegen das fluchtsolidarische Monitoring, das auf das stille Massensterben im Mittelmeer aufmerksam macht und das zunehmend mit paramilitärischen und geheimdienstlichen Methoden bekämpft wird. Er schlägt zwei Antworten auf diese Kriminalisierungen vor: eine alltägliche politische wie soziale Zuwendung gegenüber in Südeuropa inhaftierten „Bootsfahrern“ zu entwickeln sowie der Kriminalisierung von Supportern an der EU-Peripherie mit Verweigerung und Protesten vor den EU-Zentren zu begegnen. Die Vorveröffentlichung aus Heft 30 findet sich hier als kostenfrei zugängliche PDF.