Der Streik bei Ford in Köln ist ein wichtiges Ereignis einer emanzipatorischen Erinnerungskultur. Er wurde im August 1973, im Kontext einer allgemeinen Streikwelle, durch die Weigerung der Firma ausgelöst etwa 300 migrantische Arbeiter wiedereinzustellen, die aufgrund der langen Reise etwas zu spät aus dem Urlaub gekommen waren. Heute steht der Streik sowohl für die Erfahrung, sich endlich in der deutschen Gesellschaft artikuliert zu haben, als auch für den massiven Rassismus dieser Gesellschaft. Dies ist freilich noch immer nicht überall bekannt. Als im Mai bei Ford in Köln für einen Tag die Arbeit niedergelegt wurde, sprach etwa die IG Metall vom „ersten Streik bei Ford nach 100 Jahren“. Historischen Nachhilfeunterricht erteilt jetzt ein Musical, über das Christine Ziegler für den Blog der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt eine tolle Rezension geschrieben hat, die wir hier verlinken.